Wir leben in einer Welt, die seit der Aufklärung versucht sich vom Glauben zu lösen und als alleinige weitere Schöpfungskraft das Wissen ansieht. Überzeugung resultiert aus Wissen nicht aus Glauben, das ist unsere Maxime.
Jetzt treffen wir auf eine islamische Kultur die nicht nur glaubt, sondern einen emotionalen Bezug zu Gott besitzt, davon überzeugt ist und aus diesem ihre Kraft schöpft.
Wer eine Überzeugung besitzt, ist denjenigen, die keine haben, selbstverständlich mental überlegen.
Was kann der Westen diesem jetzt als Äquivalent entgegensetzten. Wissen? Vielleicht vereinzelt? Ansonsten ist unsere Welt so komplex, dass niemals mehr eine Gesellschaft aus Wissen Überzeugungen aufbauen kann.
Glauben? Woran? Der Westen muss sich eingestehen, dass er keinen emotionalen Glauben mehr besitzt. Nur noch rational versucht er, aus nicht erhaltenen Antworten seinen Glauben aufzubauen. Sein Glauben ist eher Unwissen und verleiht ihm dadurch keine Sicherheit sondern noch mehr Unsicherheit.
Wo sollten wir dem Islam dann ein Vorbild sein? Warum sollten diese sich mit etwas identifizieren was sie schwächt? Als Muslime sind sie Teil einer sehr starken Community, als Deutsche nur Mitglied einer zerrissenen Gesellschaft. Sie stellen die Religionszugehörigkeit über das Nationale und sind so dem Nationalen überlegen.
Natürlich gefährdet dieses unsere Gesellschaft, aber nicht durch Bomben und Terror sondern durch Glauben, der auf eine ausgehöhlte Gemeinschaft trifft. Würden wir selber einen gleichwertigen Glauben besitzen, dann brauchten wir uns vor Moscheen und islamischen Religionsschulen nicht zu fürchten.
Sie reden von der Liebe zu ihrem Gott, fühlen dieses und erhalten Kraft daraus. Das verunsichert. Immigranten, die noch nicht einmal wohlhabend sind, und sich uns, den eigentlichen Angehörigen eines Landes, auch noch überlegen fühlen. Das ängstigt natürlich, das schafft Freiräume für Demagogen. Emotionale Ängste sind uns geläufig. Emotionaler Glauben ist für uns heute ein Fremdwort.
So helfen auch keine Argumentationen, die doch nur auf unvollständigem Wissen aufbauen. Was wollen wir auch ihren Fragen entgegensetzten? Sind unsere gleichberichtigten Frauen wirklich glücklicher als die Frauen der islamischen Welt.
Wo sind wir dem Islam mental überlegen? Das wir die Kernkraft beherrschen? Wir freie Märkte und Meinungsfreiheit besitzen?
Nein, unser Spiegel ist vor allem, dass wir nicht nur an keinen Gott emotional glauben sondern insgesamt von so vielen Manipulationen und Lügen umgeben sind, dass wir niemandem mehr glauben. Immerhin bin ich als Teil der Werbebranche ein Profiteur dieser Situation.
Die Überlegenheit eines Menschen der nicht an Gott glaubt liegt darin, dass man sein eigenes „Schicksal“ in die Hand nimmt. Man vertraut nicht auf Vorsehungen oder Gottes Willen. Egal ob Islam oder eine andere Weltreligion, der Glaube ist eine Flucht vor der Selbstverantwortung oder Schicksalsschlägen und für manche sogar eine Rechtfertigung. Viele Menschen finden in der Religion eine Zuflucht und eine Gemeinschaft, Verständnis und Halt. Diese Attribute findet man nicht nur in der Religion. Jedoch neigt man als Immigrant dazu, das Bekannte bei zu behalten. In den islamitischen Ländern ist für jeden Menschen die Religion der gemeinsame Nenner, das hat man immer gemeinsam. Durch die gesellschaftliche Entwicklung ist im Westen die Religion nicht mehr zum einzigen gemeinsamen Nenner geworden. Wissen schafft genau so eine Gemeinschaft.
Die Frage ob eine Frau im Islam glücklicher ist oder nicht kann nur eine Frau beantworte die sich unbefangen für den Islam entschieden hat und das ist fast schon ein Widerspruch in sich.